Alpakas haben nicht nur eine wertvolle Wolle, sondern finden auch in der
Therapie immer mehr Einsatz. Therapietiere oder auch
Therapiebegleittiere genannt, müssen besondere Charaktereigenschaften
mitbringen. Häufig werden die Hengste als solche eingesetzt, da die
Stuten meist trächtig oder ein Fohlen mit sich führen und diese eher um deren
Schutz bemüht sind. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen.
Hier z.B.unsere Alpakastute 'Lisa' die sich gerne streicheln und massieren läst und dies sehr wohl auch genießen kann. Dennoch hat sich Lisa auch alle anderen Eigenschaften eines Distanztieres bewahrt.
Favoriten in der Therapiebegleitung bleiben dennoch die Alpakahengste, denn sie sind dem Menschen gegenüber meist aufgeschlossener und
sind von Natur aus oft wesensfester, aber auch hier bringt nicht jeder
Junghengst das gewisse Etwas mit. Gute Therapietiere sind neugierig,
selbstbewusst und lernfähig. Der beste Ansatz für ein Therapietier kann man schon wenige
Wochen nach der Geburt erkennen, wenn das Tier neugierig auf den Menschen zu geht um ihn zu
beschnüffeln und zu erkunden.
Für ein Fohlen muss der Mensch schon ein
merkwürdiges Alpaka sein. Wir stehen auf zwei Beinen und geben das
Futter mit den Vorderbeinen. Schlimmer noch, wir heben das Fohlen auch
noch in die Luft um es zu wiegen oder halten es fest um notwendige
ärztliche Untersuchungen durchzuführen. Dann sind da auch noch die
Besucher, für das Fohlen fremde unbekannte Tiere, welche
auch noch probieren es mit den Vorderhufen direkt am Kopf zu streicheln,
...durchaus menschlich gefühlt aber nicht alpakisch gedacht. Ich versuche dann unseren Besuchern zu erklären wie es ihnen wohl ergeht, wenn sie irgendwo stehen und ein fremder Mensch,
ca. 2m groß, enormer Statur, auf sie zu kommt, umarmt und ihnen über den Kopf streichelt. Fohlen müssen ersteinmal Vertrauen zu uns Menschen
aufbauen, bevor wir mit kleinen Streicheleinheiten beginnen können.
Alpakas kennen kein gegenseitiges streicheln, es sind Distanztiere mit einen ausgeprägten Persönlichkeitsbereich. Doch genau darin besteht das
Training. Erst wenn das Fohlen die Berührung als eine liebevolle Geste versteht, wird es sich auch von fremden Menschen gerne berühren lassen und den Menschen damit
etwas geben was er irgend wann einmal in unserer hektischen Welt vergessen hat, Ruhe und innere Wärme.
Ja, der Mensch meint es gut mit dem Tier, wenn er es berühren möchte, bedenkt aber vieles nicht dabei.
AntwortenLöschenMich würde interessieren, wie denn so eine Therapie aussieht. Besteht sie darin, dass Menschen lernen, Vertrauen aufzubauen?