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Dienstag, Oktober 23, 2012

Herbstgedicht


Als sich die Rose erhob, die Bürde
Ihres Blühens und Duftens zu tragen
Mit Lust:
Hat sie, daß es der letzte sein würde
Von ihren Tagen,
Noch nichts gewußt.


Nur, daß sie glühnder noch werden müßte,
Reiner und seliger hingegeben
Dem Licht
Spürte sie - ach, daß zum Tode sich rüste
So wildes Leben,
Bedachte sie nicht ...


Als dann am Abend mit Mühe der Stengel
Ihre hingeatmete Süße
Noch trug,
Hauchte sie, fallend dem kühlen Engel
Welk vor die Füße:
"War es genug?"
Eugen Roth (1895-1976)



1 Kommentar:

  1. Einfach nur schön.... das Gedicht kannte ich noch gar nicht. Ja, und die Bilder passen dazu.

    Herzlichen Dank

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