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Dienstag, September 15, 2015

Gute Nacht

Wenn du dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für die Besinnung vorsiehst, soll ich dich dann loben? Darin lobe ich dich nicht... Ich fürchte, daß du, eingekeilt in deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst und deshalb deine Stirn verhärtest. Daß du dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst. Es ist viel klüger, Du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als daß sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst... An den Punkt, wo das Herz hart wird. Und frage nicht weiter, was damit gemeint sei; wenn du jetzt nicht erschrickst, ist dein Herz schon so weit...



1 Kommentar:

  1. ...wahre Worte und sehr weise...
    Gut, sie immer wieder zu erinnnern.
    Wer, ausser ein jeder selber könnte sich darum kümmern?
    Zwar sind es die HerbstZeitloseN die im Frühjahr blühen, aber sie würden müde sein wenn dem geschäftigen Sommer ein Herbst "ohne Zeit" folgte und auch dann der Winter keine ausreichende Ruhe-Zeit mit sich brächte, es wäre das gesamte Jahr dann zeitlos...
    Auch die Natur zieht sich nach getaner Arbeit des Sommers in voller Pracht und Ernte im Herbst nocheinmal üppig alles verschenkend in Saft und Kraft zurück. So dass es manchmal anmutet als käme nach Abwerfen der Blätter und Früchte nie wieder etwas nach... genau da beginnt das Vertrauen.
    Ist es doch längst so erfahrbar nur die Regeneration und Erneuerung während einer Pause tief in der Erde bewirkt, dass dann im kommenden Jahr wieder sprosst und antreibt was Blüte hervorzubringen vermag. Warum also nicht auch so im Herzen?
    So schnell geht der Rhythmus eines Herzens verloren im Trubel der Anforderungen - was könnte denn wichtiger sein als selber beherzt dann sein Herz in die Hand zu nehmen und ihm die Pflege zuteil werden lassen, die es benötigt um auf Dauer "leistungsfähig" zu bleiben...? Wir vergessen es nur allzuschnell - Danke Dir, für diese Gedanken und damit an die Erinnerung dessen, was Wesentlich ist.

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